Grenzenlos5G@BYBW_Phase2

Projektbeschreibung „Grenzenlos5G@BYBW“

Das Konsortium bestehend aus Fraunhofer IAO, Fraunhofer IIS, Uni Stuttgart und Nokia mit Schwabenbund e.V. als assoziiertem Partner hat vom Bund eine Förderung in Höhe von rund 3,4 Mio. Euro zur Umsetzung des länderübergreifenden 5G-Projekts „Grenzenlos5G@BYBW“ erhalten.

 

Inhalte, Zielsetzung, Beteiligte

Grenzenlos5G@BYBW zielt darauf ab, verschiedene Anwendungsfälle einer regionalen Lieferkette (Supply Chain) im Bereich der Logistik mithilfe der 5G Technologie zu steuern und Effizienzsteigerungen für alle Akteure in der Region des Schwabenbund e.V. – von Unternehmen, Kunden bis hin zu Bürgern – entlang der Wertschöpfungskette zu generieren und aufzuzeigen.

Die beiden zentralen Aktivitäten des aus 4 Teilvorhaben bestehenden Projekts bilden dabei die Use-Cases „Intralogistik der Zukunft“ und „Automatisiertes Be- und Entladen“. Das federführende Fraunhofer IIS wird gemeinsam mit interessierten Unternehmen der Logistikbranche das Potential von 5G für automatisiertes Be- und Entladen für den Güterumschlag untersuchen, um Optimierungspotential zu quantifizieren und Impulse für Effizienzsteigerungen zu generieren.

Beide technischen Use-Cases werden auf Basis des Nokia 5G Testnetzes realisiert, das im Sinne des Vernetzungsgedankens die Supply Chain zwischen beiden Anwendungsfällen schließt. Darüber hinaus werden die Arbeiten im Projekt durch den Aufbau eines lokalen Industrienetzes für die Intralogistik durch Nokia ermöglicht und durch die Entwicklung eines mobilen 5G Positioning Testbeds unterstützt.

Das Fraunhofer IAO ist ergänzend für den Wissenstransfers zuständig.

Der Schwabenbund e.V. ist assoziierter Projektpartner und als zentraler Akteur in der Funktion eines Initiators insbesondere für die weitere regionale Vernetzung innerhalb des Schwabenbund-Raumes sowie eine kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit zuständig.

Die vier Teilvorhaben in der Projektumsetzung im Einzelnen:

  1. Im Anwendungsfall „Intralogistik der Zukunft“ wird über den Einsatz von Connected Tools und Automated Guided Vehicles (AGV) erprobt, wie hohe Bandbreiten und geringe Latenzen der 5G Technologie im Produktionsumfeld einen Mehrwert leisten können. Informations- und Materialflüsse können so optimiert und transparenter dargestellt werden.
  2. Der Anwendungsfall „Automatisiertes Be- und Entladen“ ist hingegen an einem Umschlagspunkt der Supply Chain, also der Laderampe, angesiedelt und verfolgt das Ziel, mittels geringer Latenz und Positionierungssystemen Fahrzeuge zentimetergenau zu steuern, um Umschlagvorgänge automatisiert abwickeln zu können. Die 5G Lokalisierung für den automatisierten Waren- und Güterumschlag ermöglicht nicht nur die Steuerung automatisierter Prozesse, sondern auch deren Optimierung in Echtzeit.
  3. Im Teilprojekt „5G Infrastrukturauf- und ausbau“ geht es darum, eine nahtlose Zusammenarbeit und Integration zwischen den privaten und öffentlichen Netzen zu schaffen, die im Logistikbereich notwendig ist. Virtuelle private Netze werden dabei durch die 5G Technologie des sog. Network Slicing auf der von öffentlichen Netzen verfügbaren Infrastruktur gemäß den Anforderungen der Kunden konfiguriert und von dem Verkehr anderer Netznutzer isoliert.
  4. Mit dem Teilprojekt „Mobiles 5G Positioning Testbed“ soll das Technologieportfolio des Fraunhofer IIS erweitert und künftig die Erprobung der 5G Lokalisierung für eine Vielzahl von verschiedenen Anwendungen ermöglicht werden. Der Einsatz des mobilen Testbeds zur Erprobung des automatisierten Güterumschlags im Rahmen dieses Vorhabens ermöglicht es zudem, den Ansatz bereits während der Entwicklung zu validieren, und an den Anforderungen der Nutzer auszurichten.

Darüber hinaus setzt sich ein Arbeitspaket intensiv mit der Aufgabe des Wissenstransfers auseinander. Ziel ist es, die Erkenntnisse aus der Use-Case Umsetzung und der Begleitforschung regelmäßig in die Teilräume innerhalb der Schwabenbund-Region zu tragen und damit sowohl Interesse für das Projekt Grenzenlos5G@BYBW zu erzeugen, weitere Umsetzungen in der Region anzuregen als auch Übertragbarkeitspotenziale zu identifizieren.

Basis für den Wissens- und Ergebnistransfers ist der Aufbau eines Stakeholderboards zum regelmäßigen Austausch möglicher Transfermaßnahmen. Mitglieder sollten neben den im Projekt direkt beteiligten Partnern auch Vertreter der im Schwabenbund verorteten Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern sowie der Clusterinitiativen sein. Auch regional verortete Hochschulen werden mit adressiert und können aufgrund des aktuellen Schwabenbund-Projekts CampusSüd, das die Vernetzung und koordinierte Zusammenarbeit aller Hochschulen und Unis in der Region vorsieht, schnell und unmittelbar in den Arbeitsprozess integriert werden.

 

Mehrwerte für die Region

  • Bestimmte Anwendungsfälle in der Logistik benötigen einen hohen Datendurchsatz, zuverlässige Kommunikation mit geringer Latenz sowie präzise Positionsbestimmung. Entsprechende Dienste lassen sich erst über den Mobilfunk der fünften Generation (5G) verwirklichen. Der Mehrwert von 5G liegt somit nicht nur in der Verfügbarkeit von höheren Bandbreiten, sondern auch in der Adressierung spezifischer Anforderungen für industrielle An-wendungen in Bezug auf Robustheit und Servicequalität.
  • Die einzigartige Struktur der Schwabenbund-Region, nämlich das Nebeneinanderliegen weltweit tätiger Unternehmen, regionaler Logistikdienstleister, örtlicher Handwerksbetriebe sowie deren Einbettung in urbane sowie ländliche Strukturen, erlaubt es, Mehrwerte durch 5G für Akteure und Anwendungen entlang der gesamten Lieferkette zu schaffen.
  • Die Projektumsetzung leistet einen wertvollen Beitrag zum Erhalt und Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsraumes, in der auch viele kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) von Weltrang beheimatet sind. Damit das Innovationspotential der KMU hierbei voll ausgeschöpft werden kann und auch im internationalen Wettbewerb anschlussfähig bleibt, ist es notwendig die 5G-Technologie insbesondere in den Supply-Chains dieser Unternehmen voranzutreiben.
  • 5G-Netze können sowohl die Digitalisierung weiterer Bereiche vorantreiben, als auch das Bewusstsein und die Akzeptanz innerhalb der Bürgerschaft für neue Technologien stärken.
  • Die Projektumsetzung verspricht mittelfristig Applikationspotential in andere Anwendungsbereiche, wie z. B Personenmobilität oder Tourismus.
  • Über den Schwabenbund e.V. als Verbund aus Politik und Wirtschaft sowie als ländergrenzenüberschreitenden Vernetzer können Synergieeffekte mittels gemeinsam getragener, landkreisübergreifender Kommunikation und Wissensbasis erreicht werden.

 

Zeitplan und Förderphasen:

Das Projekt Grenzenlos5G@BYBW kann nach der finalen Förderzusage durch das BMVI (Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur) planmäßig im September 2021 beginnen und erstreckt sich über eine Laufzeit von 36 Monaten.

Ansprechpartner

Werner Weigelt

Schwabenbund e. V.

Donaustr. 38
87700 Memmingen
Tel.: 08331-960919-0
gefördert durch
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Die Schwabenbund-Region ist eine attraktive Wachstumsregion in Süddeutschland. Das Transfernetzwerk Süd vernetzt Akteure, Partner und Intermediäre in Projekten und Zukunftsfeldern.

Das Projekt TransfernetzwerkSüd möchte den Wissenstransfer und damit auch die Innovationspotenziale in der Region verbessern. Damit soll auch die Attraktivität der Gesamtregion als Standort für Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung gesichert werden, um im Wettbewerb mit den Ballungszentren bzw. Metropolregionen wettbewerbsfähig bleiben zu können.

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Die Bedeutung von Wasserstoff für die Region des Schwabenbundes wird immer größer. Wasserstoff gilt als wichtiger Energieträger der Zukunft und bietet zahlreiche Möglichkeiten zur Reduktion von CO2-Emissionen.

Um diese Potenziale zu nutzen, hat der Schwabenbund eine Matching-Plattform ins Leben gerufen, die Akteure vernetzt und Angebote automatisiert mit Bedarfen zusammenbringt. Hier finden sich Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Institutionen, die sich mit der Produktion, Speicherung und Anwendung von Wasserstoff beschäftigen. Die Plattform trägt somit maßgeblich zur Stärkung der Wasserstoff-Region bei.